Behind the scenes | WEF2024-Berichterstattung von Keystone-SDA
Behind the scenes | WEF2024-Berichterstattung von Keystone-SDA
Beitrag von Nicole Meier, Chefredaktorin deutschsprachige Dienste.
Selenskyj, Li Qiang, von der Leyen, Macron, Blinken, Gates ... Das diesjährige WEF in Davos war an Prominenz und mit der Ukraine-Krise an inhaltlicher Relevanz kaum zu übertreffen. Über 60 bilaterale Treffen haben die Bundesrätinnen und Bundesräte vom 15. - 19. Januar 2024 absolviert - nachzulesen in unserer Meldung vom Freitagmittag, 19. Januar. Es ist eine von weit über hundert Textmeldungen, die pro Sprache zum Weltwirtschaftsforum in den Dienst von Keystone-SDA gegangen sind. Bei den Bildern waren es rund tausend.
Wie die Textmeldungen, Bilder, Videos sowie der multimediale WEF-Liveblog entstanden sind, ist eine Geschichte für sich. Dieses Jahr waren drei schreibende Journalistinnen und Journalisten im Einsatz, zwei Fotografen und ein Videojournalist. Davos glich einer Festung: Alles war abgeriegelt, Scharfschützen überall sichtbar positioniert, dazu viel Schnee und Minustemperaturen.
Diese Bedingungen sowie ständig wechselnde Locations und Termine forderten von den Journalistinnen und Journalisten viel Improvisationstalent. Selbst in Zeiten von Künstlicher Intelligenz wird der Job zum reinen Abenteuer, der vollen geistigen und auch körperlichen Einsatz verlangt. Geschrieben wurde oft auf den Knien, wie die Equipe von Keystone-SDA berichtet - aber auch auf einem Klavier im Hotel, in Restaurants und Bars und auf Aussentreppen im Schnee. Die Fotografen arbeiteten teilweise im Live-Modus, um schneller zu sein, indem sie die Bilder direkt von der Kamera an einen anderen Fotografen schickten, der sie aus der Ferne bearbeitete und beschriftete. Als der Point de Presse mit Bundespräsidentin Viola Amherd am Montagabend kurzerhand vom Kongresszentrum ins Hotel Seehof verlegt wurde und ein Taxi wegen Verkehrsüberlastung nicht infrage kam, galt es, eine halbe Stunde durch den Schnee zu rennen. Ein paar Tage später gab es auf dem Weg zum Ukraine House kein Durchkommen. Die Crew steckte folglich eineinhalb Stunden bei -14 Grad Celsius auf der Davoser Promenade im Schnee fest. Hinzu kamen Sandwiches als Hauptverpflegung und eine Portion Schlafmangel.
Weil nicht alle unsere Leute für alle Orte und Anlässe (Kongresszentrum, House of Switzerland, Handshakes) akkreditiert waren, musste und wollte das Team von Keystone-SDA sehr eng zusammenarbeiten. Julien Grindat (Video), Gian Ehrenzeller und Laurent Gilliéron (Bild) sowie Mayka Frepp, Laurent Sierro und Thomas Oswald (Text) haben vorbildlich gezeigt, wie das konkret funktionieren kann. Während die Schreibenden etwa nicht an den Handshakes teilnehmen durften, hat der VJ mit Tonspur gefilmt und die Infos weitergegeben. So ist die Meldung entstanden, dass Frankreichs Präsident Emmanuel Macron Bundespräsidentin Viola Amherd zu den guten Diensten der Schweiz für die Ukraine gratulierte.
Ein besonderes Highlight war der Austausch unseres Uno-Korrespondenten mit Macron. Ein möglicher Friedensgipfel für die Ukraine sei eine nützliche Initiative, sagte Macron zu Laurent Sierro. Das Bild (siehe oben), das die beiden in einer Menschenmasse zeigt, hat «Le Temps» auf der Titelseite gedruckt.