27.03.2023 | Politik

Wahlen 2023 - Letzte kantonale Aufwärmrunde vor den eidgenössischen Wahlen

Am 2. April wird in den Kantonen Genf, Luzern und Tessin gewählt. Es handelt sich um eine Art Generalprobe vor den eidgenössischen Wahlen vom 22.Oktober. Die Nachrichtenagentur wird die verschiedenen Schauplätze begleiten, dreisprachig und multimedial. 




In der Westschweiz geben die Wahlen in Genf schon im Vorfeld zu reden, die Wahlen versprechen besonders spannend zu werden. Das Rennen um den Grossen Rat verzeichnet dieses Jahr eine Rekordzahl von 691 Kandidaten verteilt auf zwölf Listen. Eine Besonderheit der Genfer Wahlen ist, dass die Hürde für den Einzug in die kantonale Legislative, in der derzeit eine rechte Mehrheit herrscht, mit einem Quorum von 7 Prozent recht hoch ansetzt ist. Aufgrund der vielen Listen könnte sich diese Grenze für mehrere Gruppierungen auf der linken aber auch auf der rechten Seite ungünstig auswirken. 

Auch im Staatsrat werden die Plätze hart umkämpft: 23 Kandidatinnen und Kandidaten – darunter vier Amtsinhaber – kämpfen um sieben verfügbare Sitze. Da niemand die absolute Mehrheit erreichen dürfte, ist für den 30. April ein zweiter Wahlgang angesetzt. Das fast beispiellose Fehlen eines Bündnisses zwischen der FDP und der Mitte wird es der Rechten schwer machen, die linke Mehrheit in der Exekutive anzufechten. 

Politprominenz

Abgesehen von diesen parteipolitischen Herausforderungen interessiert vor allem das Ergebnis des ehemaligen Genfer Staatsrats Pierre Maudet (FDP), der im April 2018 im ersten Wahlgang gewählt wurde und im Oktober 2020 nach einer umstrittenen Reise nach Abu Dhabi zurücktrat. Der umtriebige Politiker geht diesmal unter dem Banner der Bewegung für Freiheit und soziale Gerechtigkeit ins Rennen.

Die Präsenz einer solchen Politprominenz spielt für Keystone-SDA nur eine untergeordnete Rolle bei der Entscheidung, ob über ein solches Ereignis berichtet wird oder nicht. Die Genfer Wahlen werden in jedem Fall verfolgt, selbstredend auf Französisch aber auch auf Deutsch und Italienisch. Ob Röstigraben oder Gotthardmassiv, die nationale Nachrichtenagentur spielt eine Brückenfunktion zwischen den Sprachregionen.

Bereit für den Wahlsonntag

Am kommenden Wahlsonntag wird unser Regionalbüro Genf mit drei Journalisten den ganzen Nachmittag und Abend im Wahlzentrum Uni Mail der Universität Genf präsent sein und von dort aus für den nationalen Basisdienst berichten. Im Rahmen der Wahlen ist für den Regio-Dienst SRAL (Service Arc lémanique) eine spezielle Nachbereitung vorgesehen, indem unser Genfer Büro die Resultate auf Gemeinde-Ebene etwas genauer analysieren wird. Zudem werden in diesem Angebot auch Porträts der sieben neuen Magistratspersonen zu finden sein (Text und Bild). 

Die Berichterstattung von Keystone-SDA ist dreisprachig und multimedial: Unsere Fotografen, die unter anderem die am 1. März vom Lokalsender «Léman Bleu» und der Tageszeitung «Le Temps» organisierte Debatte zwischen den Staatsratskandidaten dokumentiert haben, werden am Wahlsonntag präsent sein und versuchen, sowohl Gewinnern als auch Verlierern ein Gesicht zu geben. Ebenso wird unser Videoteam die freudigen Reaktionen der Sieger und die Enttäuschung der gescheiterten Kandidaten und Parteien einfangen.

Die traditionelle Berichterstattung über Wahlen und Abstimmungen wird durch interaktive Infografiken ergänzt, die die Ergebnisse der Urnengänge besser veranschaulichen. Die von unserem Content Development Team vorbereiteten Formate zeigen auf einen Blick die Stärke der Parteien in den kantonalen Parlamenten, die Sitzverteilung, die Unterschiede zu früheren Wahlen, die Ergebnisse der gewählten Regierungsmitglieder und vieles mehr. Diese interaktiven Inhalte sind Teil des neuen Moduls Live und eigenen sich entsprechend zur Einbindung in Online-Nachrichtenangebote auf Newsplattformen. Live ist aber auch ein wertvolles Analyse-Instrument für Journalisten, die an hektischen Wahlsonntagen jederzeit Übersicht schaffen. 

Ende der Männerbastionen Luzern und Tessin

Keystone-SDA wird auch über die Wahlgänge für die Erneuerung des Parlaments und der Regierung in den Kantonen Tessin und Luzern berichten. In beiden Fällen sind die Exekutiven derzeit zu 100 Prozent von Männern besetzt, was sich am 2. April jedoch ändern dürfte. 
Auf der Alpensüdseite hat die sozialdemokratische Ständerätin Marina Carobbio gute Chancen, die Nachfolge ihres Parteikollegen Manuele Bertoli anzutreten, der nicht mehr kandidiert. Nicht weniger als 49 Kandidaten stehen für die fünf Sitze zur Verfügung, die in Proporzwahl zu vergeben sind.

Auch in der Luzerner Regierung wird ein frischer Wind wehen. Nach dem zweiten Wahlgang, der auf den 14. Mai angesetzt ist, werden wohl zwei Frauen in die Exekutive gewählt. Die Wahl der Mitte-Kantonsrätin Michaela Tschuor scheint aufgrund der Wahlstärke ihrer Partei im Zentralschweizer Kanton sicher zu sein. 

Um den Sitz des parteilosen Marcel Schwerzmann werden sich die SP, die Grünen und die Grünliberalen streiten, da alle drei Parteien eine Kandidatin aufstellen. Die Sozialdemokraten haben Ylfete Fanaj ins Rennen geschickt. Die Tochter eines Saisonarbeiters aus dem ehemaligen Jugoslawien wurde im Kosovo geboren. Sie war bereits das erste Mitglied (und die erste Präsidentin) eines Kantonsparlaments, das aus dem Balkan stammt. Ihr möglicher Einzug in die Luzerner Exekutive würde ebenfalls eine Schweizer Premiere darstellen. Keystone-SDA wird vor Ort sein, um darüber zu berichten. 

Autor: Federico Bragagnini, Chefredaktor französischsprachige Dienste

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