29.11.2023 | Faktencheck

Interpretation von Halloween-Kostümen - Vorsicht bei Pallywood

Das Kofferwort «Pallywood» beinhaltet die Wörter «Palästina» und «Hollywood» und hat seit dem jüngsten Angriff der Hamas auf Israel Konjunktur. Der Begriff ist bereits älter und bezeichnet Bild- und Filmmaterial, welches gestellte Szenen von palästinensischen zivilen Opfer nach vermeintlichen israelischen Aggressionen zeigen soll. Es handelt sich also um antiisraelische Propaganda


Dieses Bild hat nichts mit dem beschriebenen Fall zu tun. Es zeigt Menschen in Kostümen am Abend der Allerheiligen, die am 31. Oktober 202 3an der jährlichen New York City Village Halloween Parade in New York teilnehmen. Keystone-SDA, EPA, Sarah Yenesel.
Dieses Bild hat nichts mit dem beschriebenen Fall zu tun. Es zeigt Menschen in Kostümen am Abend der Allerheiligen, die am 31. Oktober 202 3an der jährlichen New York City Village Halloween Parade in New York teilnehmen. Keystone-SDA, EPA, Sarah Yenesel.
Behauptung

Auf einem bei Facebook geteilten Bild ist eine in weisses Leichentuch gehüllte Person zu sehen, die vorgebeugt sitzend auf ein Smartphone schaut. «Ein Toter, der erst mal seine Nachrichten checkt», wird das Bild kommentiert. Am oberen rechten Bildrand ist ein Schriftzug in Hebräisch zu sehen. Was hat es mit dem Bild auf sich?

Screenshot Facebook
Screenshot Facebook
Beurteilung

Das Bild entstand im Jahr 2022 in Thailand bei einem Wettbewerb für Halloween-Kostüme. Es kursierte lange vor dem Angriff der Hamas auf Israel im Netz und hat weder mit Israel noch mit den aktuellen militärischen Handlungen im Gazastreifen zu tun.

Sachlage

Eine Bilder-Rückwärtssuche führt zu einem Artikel vom 29. Oktober 2022, der über einen Halloween-Kostüm-Wettbewerb in Thailand berichtet. Das Foto aus dem Facebook-Post ist dort in besserer Qualität zu sehen.


Der Strohballen mit der orangen Decke, auf welcher die Person im Leichentuch sitzt, ist auch auf anderen Bildern vom Kostüm-Wettbewerb zu sehen, ebenfalls der Karton. Im Gegensatz zum Bild auf Facebook ist kein Logo in hebräischer Schrift ausfindig zu machen.


Die Fotos erschienen am selben Tag wie der Artikel auch auf einer Facebook-Seite, die offenbar der Mutter der verkleideten Kinder gehört.


Zwischen dem Foto und der aktuellen militärischen Auseinandersetzung im Gazastreifen gibt es keinen Zusammenhang. Das Bild liefert auch keine Belege für angebliche Inszenierungen von Todesopfern.