Corona-Impfstoffe für Krebspatienten empfohlen
Corona-Impfstoffe für Krebspatienten empfohlen
Krebs ist in der Schweiz nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache. Gemäss dem Bundesamt für Statistik (BFS) nimmt die Zahl der Krebspatienten zu. Doch die Überlebenschance ist dank medizinischen Fortschritten gestiegen. Die Verbesserungen der Diagnostik, der medizinischen Behandlungen und Betreuung von Krebsbetroffenen, aber auch der Wirksamkeit der Therapien beeinflussen die Mortalitätsrate. Was verursacht Krebs?
Ein Facebook-User führt diesen Anstieg der Krebsrate unter anderem auf die Covid-Impfung zurück. Stimmt das?
Es gibt keine Hinweise, dass Covid-19-Impfstoffe krebserregend sind. Im Gegenteil: Die Krebsliga Schweiz empfiehlt den Krebsbetroffenen, sich gegen Sars-CoV-2 impfen zu lassen.
An Krebs Erkrankte gelten als besonders gefährdet und sind einem höheren Risiko für schwere Covid-19-Verläufe ausgesetzt (Download, S. 21). Folglich empfiehlt die Krebsliga Schweiz den Krebsbetroffenen, sich gegen das Coronavirus Sars-CoV-2 impfen zu lassen.
Bisher gibt es keine Hinweise, dass Covid-19-Impfstoffe krebserregend sind oder gar die Anzahl der Krebserkrankungen anstiegen liessen. Mehrere Studien belegen die Wirksamkeit von Covid-19-Impfstoffen bei Krebsbetroffenen. Auch andere Organisationen forderten Krebspatienten dazu auf, sich gegen Sars-CoV-2 impfen zu lassen.
Wie bereits in einem früheren Faktencheck ausgeführt, prüften die Impfstoffhersteller, aber auch die Schweizerische Heilmittelbehörde Swissmedic die Vakzine auf Wirksamkeit, Sicherheit und Qualität, bevor sie hierzulande auf den Markt gebracht wurden. Auch nach der Zulassung werden die Arzneimittel vom Hersteller weiter untersucht. Swissmedic überwachte ebenfalls nach der Zulassung die Covid-19-Impfstoffe und stuft das Nutzen-Risiko-Verhältnis Stand Februar 2023 als positiv ein.
Mehr Krebsbetroffene durch ungesunden Lebensstil
Generell steigt die Anzahl der Krebsbetroffenen. Dabei werden immer mehr Fälle in der Altersgruppe der unter 50-Jährigen verzeichnet. Auch der Bund sowie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stellten die steigende Anzahl der Krebsbetroffenen fest.
Gemäss der Krebsliga Ostschweiz könnten eine verbesserte Diagnostik, aber auch der veränderte Lebensstil, der vermehrte Verzehr von stark verarbeiteten Lebensmitteln und Fast Food sowie Übergewicht dafür verantwortlich sein. Die WHO führt als Ursachen zusätzlich den Konsum von Alkohol und Tabak, sowie die Luftverschmutzung auf. Die Alterung und das Wachstum der Bevölkerung führen ebenfalls zu höheren Krebsraten weltweit.
BAG: Empfehlung zur Impfung gegen Covid-19, 2.10.2023 (Download) (archiviert)
BFS: Medienmitteilung zum Schweizerischen Krebsbericht 2021, 14.10.2021 (archiviert)
Krebsliga Ostschweiz: Jahresbericht 2023 (archiviert)
Krebsliga Schweiz: FAQ Krebs und Corona-19 (archiviert)
Hum Vaccines & Immunother: Studie über Covid-19-Impfung bei Krebsbetroffenen, 14.6.2023 (archiviert)
JAMA: Studie über Covid-19-Impfung bei Krebsbetroffenen, 21.4.2022 (archiviert)
US-Krebs Institut: Coivd-19 Impfinformation für Krebsbetroffene, 10.10.2023 (archiviert)
Keystone-SDA: Faktencheck über die Prüfung von Arzneimitteln, 17.11.2021
Infovac: Entwicklung von Impfstoffen, 29.01.2023 (archiviert)
Swissmedic: Aufgaben (archiviert)
Swissmedic: Verdachtsmeldung über unerwünschte Wirkungen der Covid-19-Imfpung, 24.2.2023 (archiviert)
WHO: Prognose über Krebserkrankungen weltweit, 1.2.2024 (archiviert)
Kontakt Faktencheck-Team: factchecking@keystone-sda.ch