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07.10.2021 | GESDA Summit 2021

Die Schweizer Sicht auf das internationale Genf

Die Bedeutung des internationalen Genfs hat in den letzten Jahren zugenommen, sogar schon vor der Pandemie. Als nationale Nachrichtenagentur ist für Keystone-SDA eine ständige Präsenz vor Ort unerlässlich.


458532981 - Schweizer Bundespräsident Guy Parmelin (M), US-Präsident Joe Biden (L) und der russische Präsident Wladimir Putin (R) treten nach ihrer Ankunft in der Villa La Grange während des Gipfeltreffens zwischen den USA und Russland in Genf am 16. Juni 2021 vor die Medien. Foto: KEYSTONE/ Peter Klaunzer
458532981 - Schweizer Bundespräsident Guy Parmelin (M), US-Präsident Joe Biden (L) und der russische Präsident Wladimir Putin (R) treten nach ihrer Ankunft in der Villa La Grange während des Gipfeltreffens zwischen den USA und Russland in Genf am 16. Juni 2021 vor die Medien. Foto: KEYSTONE/ Peter Klaunzer


 

Am 16. Juni dieses Jahres richteten sich alle Augen auf das Gipfeltreffen zwischen dem amerikanischen und dem russischen Präsidenten. Das historische Treffen zwischen Joe Biden und Wladimir Putin war ein Erfolg für die Schweizer Diplomatie. Vor allem aber wurde einmal mehr deutlich, welch wichtige Rolle Genf in der internationalen Politik spielt.

Dem internationalen Genf gehören fast 40 internationale Organisationen an, 750 Nichtregierungsorganisationen und rund 32’000 Beamte. Nach Angaben des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) haben nicht weniger als 177 Staaten, darunter auch die Schweiz, ständige Vertretungen in Genf.

Somit herrscht in der Rhonestadt rege Betriebsamkeit, mehr noch als am Sitz der Vereinten Nationen in New York: Jedes Jahr finden in Genf etwa 3’400 Sitzungen statt, an denen rund 182’000 Delegierte aus fünf Kontinenten teilnehmen.


Vom Internet bis zur Verkehrssicherheit 

Genf hat sich zur wichtigsten Plattform für Diskussionen rund um die Internet-Governance entwickelt. Am europäischen Sitz der UNO in Genf werden aber auch internationale Normen in so unterschiedlichen Bereichen wie Gesundheit, Arbeit, Verkehrssicherheit, Umweltschutz und Telekommunikation festgelegt. 

Neben zahlreichen UN-Organisationen sind Institutionen wie das IKRK, die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften in Genf angesiedelt. 

Zudem bleibt Genf einer der wichtigsten Orte für Friedensverhandlungen: In den letzten Jahren sind die Akteure des Syrien-, Libyen-, Zypern- und Irankonflikts mitunter Dank der Schirmherrschaft der Schweizer Diplomatie hierhergekommen, um eine Einigung zu erzielen. Schliesslich werden aber auch Verhandlungen ganz anderer Art am Sitz der Welthandelsorganisation (WTO) geführt: Hier geraten Amerikaner und Chinesen regelmässig aufgrund von angespannten Handelsbeziehungen aneinander.
 

458307003 - Das internationale Genf, das als Zentrum der Schweizer Diskretion, Neutralität und Humanität bekannt ist, rückt immer wieder ins Rampenlicht der Weltbühne. Die Aufnahme ist am 14.Juni 2021 entstanden. Foto: KEYSTONE/ AP/ Markus Schreiber
458307003 - Das internationale Genf, das als Zentrum der Schweizer Diskretion, Neutralität und Humanität bekannt ist, rückt immer wieder ins Rampenlicht der Weltbühne. Die Aufnahme ist am 14.Juni 2021 entstanden. Foto: KEYSTONE/ AP/ Markus Schreiber


 

Journalistischer Mehrwert

Diese Ansammlung von bedeutsamen Institutionen im internationalen Genf erfordert eine konstante journalistische Präsenz vor Ort. Die nationale Nachrichtenagentur Keystone-SDA gehört seit 1949 zu den fünfzehn Gründungsmitgliedern der Association of Accredited Correspondents to the United Nations (ACANU). 

Heute ist Keystone-SDA eines der letzten Schweizer Medien, die über einen ständigen Korrespondenten im Palais des Nations verfügt. Darüber hinaus decken eigene Fotografen zahlreiche Ereignisse aus dem internationalen Genf ab und machen so die zahlreichen Aktivitäten sichtbar.   

Wir sind von der Bedeutung einer journalistischen Präsenz vor Ort überzeugt. Eine vollkommen unabhängige Schweizer Sicht auf die im internationalen Genf diskutierten Themen ist wichtiger denn je. Eine solche Sichtweise, die von der nationalen Nachrichtenagentur umgesetzt wird, stellt für die Schweizer Medien einen grossen Mehrwert dar. 



Federico Bragagnini, Chefredaktor französischsprachige Dienste der Keystone-SDA (Autor)