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null Foto von Alain Berset im Übungsraum der Hochschule Haute Ecole Arc Santé

28.05.2021 | Faktencheck

Foto von Alain Berset im Übungsraum der Hochschule Haute Ecole Arc Santé

Bundesrat Alain Berset besucht seit Beginn der Pandemie etwa zwei bis drei Kantone pro Monat. Dabei tauscht sich der Vorsteher des Eidgenössischen Departements des Innern (EDI) mit Personen diverser Institutionen aus, die von der Pandemie betroffen sind oder einen wesentlichen Beitrag zu deren Bekämpfung leisten. Dies sagte EDI-Sprecher Peter Lauener im Dezember 2020 zu Keystone-SDA. Am 16. Dezember 2020 besuchte Berset den Kanton Neuenburg. Auf dem Programm stand der Besuch des Spitals Pourtalès in Neuenburg, das zum Réseau hospitalier neuchâtelois gehört. Anschliessend war Berset an der Hochschule Haute École Arc Santé, wo angehende Pflegefachkräfte ausgebildet werden. 


Abbildung 1: Alain Berset an der Haute École Arc Santé. Foto: Keystone-SDA / Laurent Gilliéron
Abbildung 1: Alain Berset an der Haute École Arc Santé. Foto: Keystone-SDA / Laurent Gilliéron
Behauptung

In den sozialen Medien kursiert ein Bild von Alain Berset, in dem im Hintergrund Puppen in Spitalbetten zu sehen sind. In der Bildlegende ist zu lesen, der Bundesrat sei zu Besuch in einem Spital in Neuenburg. Im Post wird ersichtlich, dass das Portal blick.ch das Bild mit der Legende so veröffentlicht hat.

Beurteilung

Die Bildlegende ist falsch. Sie wurde von blick.ch am 16. Dezember 2020 publiziert und zwei Tage später mit einer Entschuldigung für den unterlaufenen Fehler berichtigt. Das Foto zeigt Alain Berset in einem Übungsraum der Hochschule Haute École Arc Santé. Anhand der in den Betten liegenden medizinischen Puppen können Situationen in Spitälern für Übungszwecke so realistisch wie möglich nachgebildet werden. 

Sachlage

Keystone-SDA-Fotograf Laurent Gilliéron durfte Bundesrat Alain Berset und seine Delegation beim Besuch im Kanton Neuenburg begleiten. Gilliéron berichtet, dass das gezeigte Foto nicht im Spital Pourtalès, sondern an der Haute École Arc Santé aufgenommen wurde. Wie ein Blick in die Bilddatenbank von Keystone-SDA zeigt und Gilliéron bestätigt, wurde das Bild korrekt vom Fotografen beschriftet: «Le conseiller federal Alain Berset parle lors d'une visite d'une salle de cours pratique de la Haute Ecole Arc Sante pendant sa visite au canton de Neuchatel pendant la 2eme vague de la pandemie de Coronavirus (Covid-19) ce mercredi 16 decembre 2020 a Neuchatel. (KEYSTONE/Laurent Gillieron)». Der Bildlegende des Fotografen ist klar zu entnehmen, dass sich der Bundesrat an der Hochschule im Kanton Neuenburg aufhält.

Abbildung 2: Bildlegende in der Bilddatenbank von Keystone-SDA
Abbildung 2: Bildlegende in der Bilddatenbank von Keystone-SDA

 

 

 

Der abgebildete Raum ist ein Übungsraum für Studierende an der Hochschule. Die angehenden Pflegefachkräfte nutzten die in den Betten liegenden medizinischen Puppen, um möglichst realistische Übungen durchzuführen – etwa eine Wiederbelebung mit dem Defibrillator.

 

Das Portal blick.ch veröffentlichte am gleichen Tag des Bundesratsbesuchs, am 16. Dezember 2020, eine Bildstrecke und setzte unter das Foto irrtümlicherweise eine falsche Bildlegende. Gemäss dieser Legende soll sich der Bundesrat in einem Neuenburger Spital aufhalten. Etliche blick.ch-Leserinnen und -Leser reagierten skeptisch bis empört, worauf blick.ch den Fehler bemerkte und ihn korrigierte. Zwei Tage später, am 18. Dezember, entschuldigte sich das Portal für den unterlaufenen Fehler bei der Ortsangabe und die daraus entstandenen Verwirrungen. Im Artikel wird nun die korrekte Umgebung der Aufnahme erwähnt: der Übungsraum der Haute École Arc Santé. Damit stimmt die im blick.ch-Artikel genannte Ortsangabe mit der Beschriftung des Fotografen überein.

 

Auch Fotograf Laurent Gilliéron hat sich umgehend via Facebook und Twitter zum Vorfall geäussert und den Verlauf des Besuchs von Alain Berset sowie den Fehler in der Bildlegende von blick.ch und dessen Entschuldigung geschildert. Arcinfo berichtete ebenfalls über diesen Fall.

 

Auch Tage nach der Berichtigung durch blick.ch wurde das Foto mit der faschen Bildlegende noch immer in den sozialen Medien verbreitet.